StuttgartXL.de - Heuneburg Kelten Donau, Kelten in Baden-Württemberg, Keltische Grabhügel Befestigungsanlage

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Heuneburg (Keltensiedlung):

Die Heuneburg befindet sich an der Donau und gilt als eine der bedeutendsten Keltensiedlungen in Süddeutschland. Die Donau wurde bereits von den Kelten für den Fernhandel genutzt. Die Heuneburg war eine befestigte Siedlung, bei der man auch zahlreiche keltische Grabhügel entdeckt hat. Der Grabhügel Hohmichele zählt sogar zu den größten keltischen Grabhügeln in Mitteleuropa. Bei der Heuneburg befand sich eine keltische Siedlung sowie mehrere keltische Viereckschanzen.

Besiedlung und Entstehungszeit der Heuneburg sowie Bedeutung der Kelten:
Das Gebiet der Heuneburg war bereits ab ca. 1500 vor Christi besiedelt. Die Heuneburg wurde dann ca. 600 vor Christi erbaut. Im zeitlichen Vergleich bedeutet dies, das die Heuneburg um die 150 Jahre nach der Gründung von Rom entstanden ist. Daran kann man die Fortschrittlichkeit und Bedeutung der keltischen Kultur erkennen. Man kann daher auch bei den Kelten von einer Hochkultur sprechen. Im Jahr 387 vor Christus eroberten keltische Stämme aus dem Süddeutschen Raum sogar Rom. Weitere keltische Eroberungszüge führten zum Orakel von Delphi und nach Kleinasien. Die Kelten die sich in Kleinasien ansiedelten wurden als Galater bezeichnet. Mit den Galater Briefen des Paulus gelangten diese Kelten auch in die Bibel.

Ziegelbauweise der Heuneburg:
Die Heuneburg wurde im Gegensatz zu anderen keltischen Befestigungsanlagen ursprünglich aus Lehmziegeln erbaut. Nach der Zerstörung dieser Ziegelmnauern, wurden sie später einfacher wieder aufgebaut. Viele Historiker und Archäologen nehmen an, daß die Kelten die Ziegelbauweise von den Etruskern übernommen haben. Da es hierfür keine gesicherten archäologischen Beweise existieren, könnten die Kelten die Ziegelbauweise auch selber entwickelt haben. In anderen Bereichen wie der Eisengewinnung, der Schwertherstellung, der Fertigung von Kettenhemden und Goldschmuck waren die Kelten schließlich auch sehr fortschrittlich. Zudem Begann die etruskische Kultur auch erst um ca. 800 vor Christus. Das man in Süddeutschland bereits in der Bronzezeit wußte wie man filigranen Goldschmuck aus feinem Goldblech herstellt, beweisen die gefundenen Goldhüte, die zudem ähnlich verziert sind wie der später hergestellte keltische Goldschmuck. Die bekannten Goldhüte aus Süddeutschland sind der Berliner Goldhut, der Goldene Hut von Schifferstadt und der Goldblechkegel von Ezelsdorf Buch sind alle um den Zeitraum von 1400 vor Christus bis 800 vor Christus datiert.

Handelsbeziehungen der Heuneburg:
Bei archäologischen Ausgrabungen an der Heuneburg wurden unter anderem Importwaren aus Griechenland und von den Ertruskern in Norditalien gefunden. Da unterhalb der Heuneburg die Donau verläuft, errichteten die Kelten dort eine Anlegestelle zu der die Schiffe der Händler gelangen konnten. Handelswege führten zudem an die Ostsee, von wo die Kelten mit Bernstein versorgt wurden.

Ist die Heuneburg die Stadt Pyrene?
Die durch Griechen überlieferte keltische Stadt Pyrene soll sich am Ursprung der Donau befunden haben. Daher wird von manchen Historikern angenommen, daß es sich bei der Stadt Pyrene um die Heuneburg handelt. Hierzu passt auch, daß Pyrene auffällige weiße Mauern gehabt haben soll, genauso wie sie bei der Heuneburg existiert haben. Gegen die Annahme, daß die Heuneburg die Stadt Pyrene spricht jedoch, daß die Donauquelle mehrere Kilometer von der Heuneburg entfernt liegt. Angesichts der Tatsache, daß auch bei Villingen einer der größten keltischen Grabhügel (Magdalenenberg bzw. Magdalenenhügel) in Mitteleuropa existiert, muß auch in dieser Gegend eine wichtige Keltensiedlung existiert haben. Daher ist es auch sehr gut möglich, daß sich diese Keltensiedlung rund 8 Kilometer vom keltischen Grabhügel in Villingen entfernten Donaueschingen befand, wo sich auch die Donauquelle befindet.

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